Helfen und Aufklären


Sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Jede*r kann einen Beitrag dazu leisten, dagegen vorzugehen – indem Betroffene unterstützt werden, aber auch indem Menschen über sexualisierte Gewalt aufklären, sich organisieren und gemeinsam aufstellen. Hier geht es um Fragen zum Themenfeld Hilfe, Aufklärung und Selbstorganisation.


Es ist großartig, dass sich Menschen in der queeren Community gegenseitig unterstützen und sich gegen sexualisierte Gewalt organisieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen: Niemand trägt allein die Verantwortung dafür, Gewalt zu verhindern. Und die die Verantwortung liegt vor allem nicht bei denjenigen, die diese Gewalt erfahren.

Wenn du dich engagierst, achte darauf, deine eigenen Grenzen zu wahren. Sexualisierte Gewalt ist ein schweres Thema und es kann emotional belastend sein, anderen zu helfen. Du kannst nur dann wirklich unterstützen, wenn du auch auf dich selbst achtest. Deine Gesundheit und dein Wohlbefinden stehen an erster Stelle.

Wenn du sexualisierte Gewalt beobachtest oder vermutest, dass etwas passiert ist, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und überlegt zu handeln. Wenn du hilfst, achte immer darauf, dass du dich dabei nicht selbst in Gefahr bringst! Hole dir am besten Hilfe, damit du mit der Situation nicht allein bist - eine Aufsichtsperson, ein bestehendes Awareness-Team oder zumindest eine Person aus deinem Umfeld dazu. Denke immer daran: Deine Sicherheit hat oberste Priorität!

Jede Situation ist anders und erfordert unterschiedliche Reaktionen. Manchmal gilt es einzuschreiten, manchmal reicht es, die Lage zu beobachten. Wende dich am besten erst einmal der betroffenen Person direkt zu und biete Hilfe an. Du kannst du die Person, die in einer unangenehmen Situation steckt, zum Beispiel direkt ansprechen und fragen: „Geht’s dir gut? Kann ich dir helfen? Möchtest du kurz rausgehen?“ Falls die Person dein Angebot nicht annehmen möchte, respektiere das und beobachte weiter. Dränge deine Hilfe nicht auf, sondern zeige, dass du da bist, wenn Unterstützung gebraucht wird.

Darüber hinaus kannst du, wenn du dir das zutraust, auch der grenzüberschreitenden Person deutlich machen, dass ihr Verhalten nicht okay ist – besonders, wenn die betroffene Person nicht in der Lage scheint, die Situation unbeschadet zu beenden.
Mache der grenzüberschreitenden Person klar, dass es Menschen gibt, die die Situation im Auge haben. Auf einer Veranstaltung könnten zum Beispiel die Veranstalter*innen und ein Awarness-Team hinzugezogen werden, die sich dann darum kümmern, die Situation im Auge zu behalten oder die übergriffige Person ggf. rauszuschmeißen.  Wichtig ist, die betroffene Person ernst zu nehmen und ihr nicht das Gefühl zu geben, dass ihr Erleben in Frage gestellt wird.

Grundsätzlich sollte ein körperliches Eingreifen immer die letzte Option und die absolute Ausnahme sein, um niemanden zu gefährden und dich selbst zu schützen. Stelle auf jeden Fall sicher, dass auch du nicht alleine bist, sondern Hilfe hast. Bitte sonst umstehende Personen, Hilfe zu holen oder zu unterstützen.  

Wenn du den Verdacht hast, dass jemand aus deinem Umfeld sexualisierte Gewalt erfahren hat, sprich die Person behutsam an. Du kannst erst mal generell danach fragen, ob sie etwas belastet und Hilfe von dir oder einer anderen Person möchte. Respektiere dabei ihre Grenzen und dränge sie nicht zum Reden. Zeige, dass du da bist, wenn sie sich dir anvertrauen möchte. Es ist wichtig, dass du dabei auch deine eigenen Grenzen wahrst, da Konfrontation mit dem Thema sehr belastend sein kann.

Zeige der betroffenen Person, dass du an ihrer Seite stehst, aber überfordere sie nicht mit Fragen. Höre zu, ohne Druck auszuüben, und achte darauf, dass du ihre Erlebnisse nicht verharmlost. Manchmal kann es helfen, gemeinsam nach professioneller Hilfe zu suchen.

Sei geduldig, respektvoll und nicht wertend. Zeige, dass du bereit bist zuzuhören, ohne die betroffene Person zu drängen. Es ist wichtig, dass sie selbst entscheidet, wann und wie sie über das Erlebte sprechen möchte. Indem du Empathie zeigst und ein offenes Ohr anbietest, kann die betroffene Person Vertrauen fassen und sich sicherer fühlen, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Fachberatungsstellen zu sexualisierter Gewalt richten sich übrigens auch an das Umfeld von betroffenen Personen. Du kannst dir also auch bei einer entsprechenden Fachberatungsstelle Unterstützung und Rat einholen, wie du selbst mit der Situation umgehen könntest.


Wichtig für die Kommunikation

Nimm das, was sie dir anvertraut, ernst und behandle es diskret. Vermeide es, dich auf die Tatperson zu fokussieren oder die betroffene Person zu verurteilen (Victim Blaiming). Auch Verharmlosungen oder Vergleiche (Whataboutism) sollten unterlassen werden.

Victim Blaming bedeutet, der betroffenen Person die Schuld für das zu geben, was ihr passiert ist. Man stellt sie bloß und behauptet, sie sei für die Grenzüberschreitung selbst verantwortlich. Ein Beispiel wäre, wenn jemand sagt: "Du hättest dich nicht so aufreizend kleiden sollen, dann wäre das nicht passiert." Das ist total falsch, denn niemand ist jemals schuld daran, wenn seine Grenzen nicht respektiert werden – die Verantwortung liegt immer bei der Person, die die Grenze überschreitet.

 

Whataboutism bedeutet, das Problem einer betroffenen Person abzuwerten, indem man auf ein anderes Problem hinweist, statt sich mit dem eigentlichen Thema auseinanderzusetzen. Zum Beispiel, wenn jemand über eine Grenzüberschreitung spricht und die Reaktion lautet: "Aber anderen Leuten geht es doch viel schlechter, schau mal, was dort passiert." Das lenkt vom eigentlichen Thema ab und sorgt dafür, dass die betroffene Person nicht ernst genommen wird.


Gemeinsame Schritte

Stimme gemeinsam mit der betroffenen Person ab, was sie sich wünscht und wie sie weiter vorgehen möchte, statt im Alleingang zu handeln. Wenn du dich bereits selbst informiert hast, erzähle ihr davon, welche professionellen Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Stelle zum Beispiel den Kontakt zu einer geeigneten Beratungsstelle her und biete vielleicht auch an, die Person dorthin zu begleiten.

Überlegt zusammen, welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Achte darauf, dass alle Handlungen im engen Austausch mit der betroffenen Person geschehen und ihre Interessen vertreten werden können. Es sollte immer im Fokus bleiben, was die betroffene Person möchte, ohne ihr Erleben zu hinterfragen oder kleinzureden.

Denk daran, dass du im Prozess der Auseinandersetzung mit dem Geschehenen auch auf deine eigene Energie und dein Wohlbefinden achtest. Am besten holt ihr euch professionelle Unterstützung bei einer Fachberatungsstelle.

Es ist toll, dass du aktiv gegen sexualisierte Gewalt in deinem Umfeld eintreten möchtest! Wenn du prinzipiell Offenheit für das Thema mitbringst ist das schon mal eine großartige Ausgangsposition – denn ein Bewusstsein für das Thema und die Problematik ist der erste wichtige Schritt.

Denke aber daran: Die Prävention sexualisierter Gewalt liegt nicht in deiner Verantwortung! Vor allem Erwachsene, die zum Beispiel in Vereinen, Jugendzentren, Schulen oder Gemeinden Strukturen mitbestimmten und gestalten, müssen in die Schutzverantwortung gezogen werden.

Die nachfolgenden Impulse Anregungen kannst du zum Beispiel in eine Institution oder Community hineintragen, von der du selbst bereits Teil bist, um die Auseinandersetzung um das Thema sexualisierte Gewalt anstoßen.


Informationen sammeln

Es gibt viele Organisationen und Initiativen, die sich gegen sexualisierte Gewalt stark machen. Einige stehen für Beratung  zur Verfügung, andere bieten Aufklärungsarbeit an, wiederum andere organisieren Workshops oder Schulungen, um das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.

Wenn du dich darüber informierst, was bereits in deiner Nähe geschieht und welche Beratungsstellen es gibt, kennst du örtliche Anlaufstellen und Hilfsangebote, an die du im Zweifelsfall später Personen verweisen kannst, die sexualisierte Gewalt erfahren haben.

Auf den Seiten der Organisationen findest du darüber hinaus manchmal außerdem kostenfreie Materialien zur Aufklärung und oder sogar Handlungsleitfaden, die du in deinem Verein, deiner Arbeitsstelle oder deiner Schule einbringen kannst.


Sexualisierte Gewalt und Grenzen thematisieren - offline und online

Wenn du dich wohl damit fühlst, sprich offen über sexualisierte Gewalt und die Bedeutung von Grenzen in Beziehungen – sei es in Freund*innenschaften und Partner*innenschaften oder im Alltag, in regelmäßigen Treffen oder Veranstaltungen deines Vereins. Dabei kannst du auch auf die spezifischen Herausforderungen hinweisen, die queere Personen in diesem Zusammenhang erleben. Wenn du Beiträge, Artikel oder Videos, Links zu Beratungsstellen oder aufklärenden Materialien auf deinen Social-Media-Kanälen teilt, trägst du dazu bei, das Thema sichtbar zu machen und andere zum Nachdenken anzuregen.

Denke daran, dass jede Person, die informiert wird, auch selbst aktiv werden kann, was letztlich zu einer sichereren Umgebung für alle beiträgt. Indem du aktiv über sexualisierte Gewalt sprichst und informierst und deine Stimme erhebst, kannst du dazu beitragen, das Bewusstsein für sexualisierte Gewalt zu schärfen und eine Kultur des Respekts und der Unterstützung in deinem Umfeld zu fördern.


Safer Spaces

Safer Spaces ist Englisch und meint Schutzräume. Es geht darum, die Räume, in denen Menschen sich begegnen, zu Orten zu machen, in denen sich jede Person wohlfühlt und in denen es klare Ansprechpersonen gibt, wenn jemand Hilfe braucht – das kann Räume in der realen Welt, wie auch im digitalen Raum betreffen. Häufig gehört dazu, dass bewusst Meldeketten festlegt oder ein eigener Leitfaden mit Handlungsschritten im Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickelt wurden.Vielleicht kannst du anregen, dass ein Ort, an dem du dich viel aufhältst, wie z.B. deine Schule, ein Club oder Gemeinschaftsräume eines Vereins, zu Orten werden, die bewusst daran arbeiten und darauf achten, dass sich alle Menschen dort respektiert und sicher fühlen.  Das kann durch klare Verhaltensregeln, Schulungen für Mitarbeitende und Sensibilisierung der Besucher*innen geschehen.


Awareness-Teams und einfache Awareness-Konzepte

Awareness bedeutet, aufmerksam dafür zu sein, wie sich andere Menschen in bestimmten Situationen fühlen, und sicherzustellen, dass ihre Grenzen und ihr Wohlbefinden respektiert werden.

Um für Awareness in deinem Umfeld einzutreten, kannst du zum Beispiel ein Awareness Team in deinem Freundeskreis oder deiner Community aufbauen.  Diese Teams können dafür verantwortlich sein, darauf zu achten, dass alle Personen gegenseitig Grenzen respektieren. So ein Awareness Team kann zum Beispiel auf einer Party bewusst die Augen offen halten nach Situationen, in denen Menschen bedrängt werden und dann entsprechend einschreiten. Das Team kann auch Anlaufstelle für Menschen sein, die sich unwohl fühlen oder Unterstützung benötigen. Im Internet findest du zahlreiche Leitfaden und Konzepte für den Aufbau und die Arbeit mit Awareness-Strukturen, z.B. hier.


Informationsveranstaltungen und Workshops

Du kannst dich auch dafür einsetzen, dass in deinem Umfeld Workshops, Diskussionsrunden oder Informationsabende veranstaltet werden, in denen das Thema sexualisierte Gewalt angesprochen wird. Vielleicht kannst du über deine Community oder eine Fachberatungsstelle den Kontakt zu einer Person herstellen, die sich gut mit dem Thema auskennt und die in deinem Sportverein eine Aufklärungsveranstaltung macht. Oder du sprichst eure Schulsozialarbeit an, dass sie zum Beispiel einen Workshop an eurer Schule organisiert, in dem die Bedeutung von Grenzen, Respekt und Einverständnis thematisiert wird.

Solche Veranstaltungen helfen, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen und Verhaltensweisen zu fördern, die sexualisierte Gewalt verhindern. Gerade Schulen oder auch Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, das Jugendzentrum um die Ecke zum Beispiel, können gute Räume für solche Veranstaltungen sein und mehr Menschen erreichen als nur dein eigenes persönliches Umfeld.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet beispielsweise in Kooperation mit dem Verein Innocence in Danger e.V. Workshops für Jugendliche, Eltern und Fachkräfte an, die für sexuelle Gewalt sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Ziel ist es, den respektvollen Umgang unter Jugendlichen zu fördern und Fachkräften Sicherheit im Umgang mit Gewaltfällen zu geben. 


Perspektive von Betroffenen

Aufklärung und Prävention sind wie bereits ganz am Anfang erwähnt Aufgaben, die uns alle betreffen – und nicht in der Verantwortung der Betroffenen liegen. Diskurse über sexualisierte Gewalt sollten aber nicht ganz ohne die Stimmen von Betroffenen geführt werden. Dabei ist es aber ganz wichtig, dass die Betroffenen selbst entscheiden, wie und wann sie sich einbringen möchten – ohne dabei Erwartungen erfüllen zu müssen. Betroffene sollten niemand das Gefühl haben, verpflichtet zu sein, etwas beizutragen, wenn es sich nicht richtig anfühlt.

Community (sprich: komm·junniti) ist ein englisches Wort. Es heißt übersetzt „Gemeinschaft“.

In einer Community sind Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen. Sie fühlen sich verstanden.

Und sie fühlen sich miteinander verbunden.


Kennst du das Gefühl, manchmal nicht dazu·zugehören? Oder dass dich etwas interessiert, aber andere nicht so sehr? Dann ist es toll, Menschen zu begegnen, die ähnliche Erfahrungen und Interessen teilen wie du. Communities sind v. a. für marginalisierte Menschen wichtig. Dort kümmern sich Menschen umeinander und unter·stützen sich gegenseitig. Sie verstehen einander und müssen ihre Erfahrungen, Gefühle oder Gedanken nicht erklären. Das kann erleichternd, erholsam und heilsam sein. Deshalb sind Community-Räume für viele Schutz·räume, auch Safer Spaces genannt (sprich: seyfer speyßes). Communities können empowernd und überlebens·wichtig sein. Und Spaß machen.

Finde deine eigene Community. Vielleicht gibt es Treffen oder Veranstaltungen in deiner Stadt? Vielleicht findest du Communities und Netzwerke im Internet?

Es gibt viele queere Communities: Z. B. das Beratungs·zentrum für Lesben und Schwule, das Volleyball·team für FLTI (Frauen, Lesben, trans* und inter* Menschen), der Bi* Stamm·tisch und das Schwule Museum.

Doch auch in Communities werden Menschen marginalisiert, denn eine geteilte Erfahrung macht nicht alle gleich. Deshalb sind sie nicht immer inklusiv, sondern können auch diskriminierend und ausschlie- ßend sein. Z. B. sind queere Communities in Deutschland fast immer weiß und nicht-behindert. Sie setzen sich durch und denken andere Identitäten in der Community nicht mit. Es kann sein, dass sich deshalb queere BIPoCs und queere behinderte Menschen dort nicht wohl·fühlen und schlechte Erfahrungen machen. Das kann traurig und verletzend sein, denn eine Community sollte für alle, die sie brauchen, da sein. Deshalb ist es wichtig, inklusiv und intersektional zu denken und zu handeln.

Wir zeigen dir hier ein paar häufige Abkürzungen (Akronyme) für queere Communities. Dort teilen Menschen aufgrund ihres Begehrens oder ihres Geschlechts Erfahrungen miteinander. Vielleicht kennst du manche ja schon. Jede dieser Abkürzungen hat Vor- und Nachteile und über die meisten von ihnen wird diskutiert

  • LSBTIAQ+: Das steht für Lesbisch, Schwul, Bi*, Trans*, Inter*, A*, Queer und andere. Die Bezeichnung wird manchmal als ausschließend empfunden, weil sie nur bestimmte queere Identitäten aufzählt.
  • MOGAI: Das steht für „marginalisierte Orientierungen, Geschlechts·identitäten und Inter·sex“. Die Bezeichnung betont gemeinsame Erfahrungen mit Marginalisierung, Abwertung und Unter·drückung durch die hetero·normative Dominanz·gesellschaft. MOGAI ist eine Alternative zu LSBTIAQ+ und schließt viele queere Identitäten und Begehrens·formen ein.
  • QTIBIPoC (sprich: kju ti ai bi ai pi ou sii oder: kju ti bi pok): Das steht für Queer Trans* Inter* Black Indigenous und People of Color. Es ist eine Selbst·bezeichnung, die auf Mehrfach·diskriminierung hinweist. Sie soll hervorheben, dass sich die Erfahrungen von queeren BIPoC von den Erfahrungen weißer queerer Menschen und denen von nicht-queeren BIPoC unterscheiden. QTBIPoC wird manchmal auch in Laut·sprache „cutieBIPoC“ geschrieben.
  • FLINTA: Das steht für Frauen, Lesben, Inter*, Nicht·binär, Trans*, A·gender. FLINTA-Räume sollen Schutz·räume sein, um sich von einer cis* männlich dominierten (patriarchalen) Gesellschaft zu erholen und Erfahrungen zu teilen, die cis* Männer nicht machen.
  • Wie auch bei den anderen Begriffen können die Buchstaben je nach Gewichtung verändert werden. Häufig ist z. B. FLTI.
  • TIN (Trans* Inter* Nicht·binär): Schutz·räume, die aus FLTI-Räumen hervorgegangen sind, weil diese oft von weißen cis* Frauen dominiert werden. In FLINTA-Räumen erfahren trans*, inter* und nicht·binäre Personen oft Diskriminierung und Gewalt von (hetero) cis* Frauen.

Quelle:

Queere Bildung e.V.

Ally ist ein englisches Wort und bedeutet „Verbündete_r“. Es wird so ausgesprochen: ällai.

Jede_r kann Ally sein:

Setz dich aktiv gegen Diskriminierungen ein. Unter·stütze Menschen, die diskriminiert werden!


Diskriminierungen und Ungleichheit sind nicht einfach da, sondern werden von allen wiederholt und gestärkt. Damit alle Menschen Akzeptanz und Wert·schätzung erfahren, müssen alle etwas gegen Diskriminierungen tun.

Auch wenn du nicht selbst diskriminiert wirst, werde aktiv gegen Diskriminierung. Verbünde dich mit marginalisierten Personen. Erkenne deine Privilegien: Welches Wissen hast du? Zu welchen Orten hast du Zugang? Welchen Einfluss hast du? Welche Kontakte hast du? Nutze deine Privilegien, um andere zu unter·stützen.

Misch dich ein, wenn Menschen diskriminierend handeln.

Höre zu, wenn andere dir erzählen, dass sie diskriminiert wurden und nimm ihre Erfahrungen ernst. Bilde dich weiter, z. B. indem du Texte von behinderten, queeren und BIPoC Aktivist_innen liest, ihnen auf Social Media folgst und mit Freund_innen darüber sprichst. Gib marginalisierten Personen Raum, statt selbst im Mittel·punkt zu stehen. Lerne, Kritik an·zunehmen und dein Handeln zu verändern, z. B. indem du mit Freund_innen übst, diskriminierungs·arm zu sprechen.


Quelle:

Queere Bildung e.V.

Empowerment ist ein englisches Wort

und bedeutet übersetzt „Stärkung“ und „Ermächtigung“. Es wird so ausgesprochen: emm·pauer·ment.


Empowerment bedeutet:

Über dein eigenes Leben zu bestimmen, dir selbst Gutes zu tun, deine Stärken zu kennen, gemeinschaftlich von- und mit·einander zu lernen, gemeinsam für·einander da zu sein, zusammen mit anderen Kraft zu schöpfen, und dir selbst zu vertrauen.

 

LSBTIAQ+ erleben oft Diskriminierung im Alltag. Deswegen ist Empowerment wichtig.


Quelle:

Queere Bildung e.V.

Aktivismus bedeutet:

Sich dafür einsetzen, dass sich etwas in der Welt verändert. Aktiv handeln kannst du allein und mit anderen gemeinsam.

 

Es gibt viele Möglichkeiten, gegen Diskriminierungen und Gewalt aktiv zu werden und dich für eine bessere und gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Erkenne Diskriminierungen und bilde dich weiter. Sag etwas, wenn andere diskriminierend sprechen und handeln.

Wenn du aktiv werden möchtest, kannst du dich mit anderen zusammen·schließen. Oft ist mensch gemeinsam stärker. Es gibt viele Menschen und Gruppen, die schon spannende Ideen hatten. Lasst euch davon inspirieren.

Verschiedene queere Bewegungen setzen sich für die Anerkennung queeren Lebens ein.

So haben z. B. queer·feministische Bewegungen zum Ziel, Cis·sexismus sichtbar zu machen und abzuschaffen. So wurde z. B. 2011 durch trans* Aktivismus die Zwangs·sterilisation zur Änderung des Personen·standes abgeschafft.

Für manche LSBTIAQ+ kann es stärkend und wichtig sein, sich zusammen·zufinden und gemeinsam gegen Diskriminierung aktiv zu werden.


Mehr über queeren Aktivismus und Geschichte kannst du z. B. hier erfahren:


Quelle:

Queere Bildung e.V.